Neue Publikation in "Psychological Review"
15. April 2025, von Uğur Turhan
Menschen besitzen erstaunliche Fähigkeiten, ihr Verhalten an neue Herausforderungen und Situationen anzupassen – zum Beispiel, wenn wir den Umgang mit neuen Technologien wie Smartphones oder dem Internet lernen. Diese Fähigkeiten verändern sich im Laufe des Lebens, von der Kindheit über das Erwachsenenalter bis ins hohe Alter.
In dieser Studie haben wir untersucht, wie Menschen ihr Verhalten anpassen, wenn unklar ist, was die beste Entscheidung ist. Kinder, Jugendliche, jüngere und ältere Erwachsene spielten ein Computerspiel, bei dem es darum ging, möglichst viele Punkte zu sammeln.
Wir entwickelten eine neue Theorie, die erklärt, wie sich Lernverhalten über die Lebensspanne verändert. Ein zentrales Ergebnis ist, dass Leistungsunterschiede zwischen Altersgruppen nicht unbedingt auf Defizite hinweisen – sondern auf kluge Anpassungen an die jeweiligen geistigen Ressourcen. Zum Beispiel ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit bei älteren Erwachsenen im Durchschnitt langsamer. Unsere Studie zeigt, dass das Lernverhalten über die Lebensspanne hinweg davon geprägt ist, wie effizient Menschen ihre verfügbaren Ressourcen einsetzen.
Warum ist das wichtig?
Diese Forschung stellt die Idee in Frage, dass Lernunterschiede im Alter auf Defizite zurückzuführen sind. Stattdessen zeigen wir, dass Menschen sich an ihre kognitiven Möglichkeiten anpassen – oft auf intelligente Weise. Das hilft uns, Lernen besser zu verstehen und Bildungsstrategien für alle Altersgruppen zu verbessern.