Behandlungsschwerpunkt Psychose
Nutzen Sie die Möglichkeiten der psychotherapeutischen Hochschulambulanz zur diagnostischen Abklärung und Behandlung!
Unsere Seite bietet Ihnen prägnante Antworten auf erste Fragen. Für eine genauere Abklärung und mehr Informationen vereinbaren wir gerne mit Ihnen ein unverbindliches Gespräch. Die Kosten hierfür übernimmt Ihre Krankenkasse.
Welche Therapie können wir Ihnen anbieten?
In unserer Psychotherapeutischen Hochschulambulanz legen wir einen Schwerpunkt auf die Behandlung von Psychosen. Die von uns eingesetzten kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapieverfahren für Psychosen haben sich in den letzten Jahren in vielen wissenschaftlichen Studien als wirksam erwiesen. Sie haben bereits vielen Patienten geholfen.
- Wir nehmen uns Zeit, Ihre individuellen Belastungen und Schwierigkeiten nachzuvollziehen.
- Wir suchen mit Ihnen gemeinsam nach Ursachen, Erklärungen und Ansatzpunkten für Veränderung.
- Wir unterstützen Sie bei der Bewältigung von Problemen, dem Umgang mit belastenden Symptomen und dem Erreichen Ihrer persönlichen Ziele.
Wenn Sie Interesse an einem Therapieplatz bei uns haben, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.
Jetzt Kontakt aufnehmen: sekretariat-hsa.psych"AT"uni-hamburg.de.
Welche Symptome sind mit einer Psychose verbunden?
Als Psychosen werden psychische Störungen zusammengefasst, die bestimmte Merkmale aufweisen.
- Veränderungen der Wahrnehmung, z.B. Stimmen hören, die für andere nicht vernehmbar sind oder Dinge sehen oder riechen, die andere nicht sehen oder riechen können.
- Beunruhigende Überzeugungen, die andere Menschen nicht teilen. Meist betreffen diese einen selbst bzw. auch das eigene Verhältnis zu anderen, z.B. die Überzeugung von anderen verfolgt oder ausspioniert zu werden.
- Probleme mit dem Denken, die dazu führen, dass man sich nicht mehr gut verständlich machen kann, z.B. scheinen die Gedanken zu rasen, ungeordnet oder sprunghaft zu sein.
- Veränderungen im Verhalten, die dazu führen, dass das eigene Verhalten für andere nicht mehr gut nachvollziehbar ist oder sogar merkwürdig erscheint.
- Probleme, sich zu motivieren, in Gang zu kommen oder sich auf Dinge zu freuen.
Es gibt verschiedene psychotische Störungen, z.B. Schizophrenie, schizoaffektive Störungen oder kurze psychotische Störungen. Einzelne Symptome sind für unterschiedliche Störungen in unterschiedlichem Ausmaß ausschlaggebend.
Welche möglichen Ursachen führen zu einer Psychose?
Es gibt nicht die EINE klare Ursache von Psychosen. Es tragen vielmehr eine Reihe von verschiedenen Faktoren zur Entstehung bei. Zu diesen zählen unter anderem:
- Soziale Belastungen wie Traumatisierung oder Diskriminierung. Diese prägen die eigene Sicht auf sich selbst und die Welt, die wiederum die Inhalte der Stimmen beeinflusst oder paranoide Überzeugungen begünstigt.
- Genetische Faktoren. Es sind eine Reihe von Risikogenen identifiziert worden, die jeweils einen kleinen Zusammenhang zu Psychosen zeigen.
- Akute Stressbelastungen, Schlafmangel und Cannabiskonsum sind ebenfalls mit Psychosen assoziiert, wobei ihnen eher eine auslösende als eine ursächliche Rolle zugeschrieben wird.
Die genaue Ursache ist allerdings bei jedem anders. In der Therapie versuchen wir, die Ursache für Ihre Psychose besser zu verstehen. Die weitere Therapie kann dann an diesen Ursachen ansetzen.
Lassen sich Psychosen mit einem Test erkennen?
Einen Schnelltest für Psychosen gibt es leider nicht. Ein solcher wäre unseriös, da sehr viele Aspekte bei der Diagnosestellung berücksichtigt werden müssen. Zu diesen zählen:
- die genaue Art der Symptome
- wie lange Sie diese Symptome schon haben
- wie sehr Sie sich beeinträchtigt fühlen
- ob die Symptome vielleicht durch andere psychische Störungen oder körperliche Erkrankungen erklärbar sind
Diese Fragen können nur in einer ausführlichen diagnostischen Abklärung geklärt werden. Ein Schnelltest ist auch deshalb nicht möglich, weil es - anders als bei vielen körperlichen Erkrankungen - keine klare Grenze zwischen gesundem und psychotischem Erleben gibt. Wir alle neigen mal mehr oder weniger zu Misstrauen und auch psychisch gesunde Menschen können Dinge wahrnehmen, die andere nicht wahrnehmen. Eine Diagnose lässt sich also nicht einfach aufgrund der Tatsache stellen, dass jemand Stimmen hört oder an einer bestimmten Überzeugung festhält.
Als erste Orientierung eignen sich aber dennoch die folgenden Fragen:
- Leiden Sie unter extremem Misstrauen anderen gegenüber? Haben Sie vielleicht sogar den Eindruck, dass andere mit Absicht versuchen, Ihnen zu schaden? Geht das Misstrauen so weit, dass Sie sich von anderen zurückziehen und immer weniger Kontakte haben?
- Haben Sie Überzeugungen, die Sie sehr beschäftigen, aber von anderen Menschen für abwegig befunden werden? Wirken sich diese Überzeugungen negativ auf Ihr Verhältnis zu anderen aus? Fühlen Sie sich zunehmend von anderen Menschen unverstanden?
- Haben Sie oft den Eindruck, dass sich Dinge auf Sie beziehen? Ihnen etwas sagen wollen? Eine spezielle Bedeutung haben?
- Hat sich Ihre Wahrnehmung verändert? Hören Sie z.B. Stimmen, die für andere nicht vernehmbar sind? Können Sie Dinge sehen oder riechen, die andere nicht sehen oder riechen können?
- Haben Sie eine Veränderung Ihrer Art zu Denken bemerkt, z.B. dass die Gedanken durcheinandergehen, verlangsamt sind, rasen oder ständig abschweifen, so sehr, dass es Sie belastet oder Sie Schwierigkeiten haben, sich anderen gegenüber verständlich zu machen?
- Haben andere Menschen Ihnen zu verstehen gegeben, dass etwas nicht stimmt? Dass Sie sich plötzlich anders verhalten?
Wenn Sie einige Fragen mit Ja beantwortet haben, könnte das auf eine Psychose hindeuten. Gerne klären wir mit Ihnen in einer ausführlichen Diagnostik ab, ob dies der Fall ist. Wenn ja, beraten wir Sie gerne über Behandlungsmöglichkeiten.
Jetzt Kontakt aufnehmen sekretariat-hsa.psych"AT"uni-hamburg.de.
Gibt es Frühwarnzeichen für eine Psychose?
Bei vielen Menschen kündigt sich die Psychose schon einige Jahre vorher an. Rückblickend berichten sehr viele Betroffene, dass sie vor Beginn der Psychose:
- eine deutliche Verschlechterung ihrer Leistungsfähigkeit beobachtet haben,
- sich sozial zurückgezogen haben,
- Veränderungen im Denken oder in ihrer Wahrnehmung beobachtet haben, die den Psychosesymptomen ähneln, wie z.B. gelegentliche paranoide Gedanken,
- sowie durch weitere Symptome belastet waren, wie Schlafstörungen, Geräuschempfindlichkeit, Dünnhäutigkeit, Depressivität oder Ängste.
Andersrum entwickeln allerdings nur wenige Menschen, bei denen diese Anzeichen auftreten, später eine Psychose. Die Anzeichen sind also zu unspezifisch, um eine Psychose sicher vorauszusagen. Da sie aber an sich schon belastend sind und auch auf andere psychische Probleme hinweisen, empfehlen wir Ihnen in jedem Fall professionelle Hilfe. In der Psychotherapie kann das Wissen über Frühwarnzeichen zudem hilfreich sein, um weitere Episoden frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Wie wird eine Psychose behandelt?
Eine zeitgemäße, leitliniengerechte Behandlung von Psychosen beinhaltet in der Regel drei Komponenten:
- Medikamente können eine Entlastung von Symptomen (z.B. Paranoia, Angstzustände, Stimmenhören) bewirken. Diese Therapie erfolgt am besten durch eine Fachärztin oder einen Facharzt für Psychiatrie, entweder ambulant in einer Praxis oder in einer psychiatrischen Klinik. Obwohl Medikamente psychotisches Erleben abschwächen, korrigieren sie nicht die Ursache von Psychosen. Außerdem ist eine lange Einnahme von Medikamenten auch mit Risiken verbunden.
- Psychotherapie unterstützt Sie beim Umgang mit Symptomen, z.B. darin einen entspannten Umgang mit Stimmen zu finden, das eigene Misstrauen abzubauen oder nach einem Klinikaufenthalt wieder in Schwung zu kommen. Psychotherapie kann dabei helfen, zu verstehen, was zu der Psychose beigetragen hat. Sie werden unterstützt, psychotische Episoden besser zu verstehen und in Zukunft rechtzeitiger zu erkennen und abzuwenden. Mit Psychotherapie kann man auch begleitende andere psychische Störungen behandeln, z.B. eine posttraumatische Belastungsstörung oder eine Angststörung. Schließlich kann psychotherapeutische Begleitung bei der Reduktion von Medikamenten nach einer längeren Einnahmezeit hilfreich sein. Sie kann als Einzeltherapie, im Gruppenformat oder unter Einbezug Ihrer Familie stattfinden.
- Soziotherapeutische Angebote wie Rehabilitationsangebote, Ergotherapie oder Sozialberatung unterstützen Sie bei der beruflichen Wiedereingliederung.
Diese Therapieangebote können einzeln oder zusammen, parallel oder zeitlich versetzt zum Einsatz kommen.
Foto: UHH/Lutsch
Therapeut*innen der Hochschulambulanz
Foto: UHH/Lutsch
Therapeut*innen der Hochschulambulanz
Foto: UHH/Lutsch
Therapeut*innen der Hochschulambulanz
Foto: UHH/Lutsch
Therapeut*innen der Hochschulambulanz