Forschungsambulanz für Angst- und Zwangsstörungen
Nutzen Sie die Möglichkeiten der psychotherapeutischen Hochschulambulanz zur diagnostischen Abklärung und Behandlung!
Unsere Seite bietet Ihnen prägnante Antworten auf erste Fragen. Für eine genauere Abklärung und mehr Informationen vereinbaren wir gerne mit Ihnen ein unverbindliches Gespräch. Die Kosten hierfür übernimmt Ihre Krankenkasse.
Was sind Symptome einer Angststörung?
Angststörungen sind sehr häufige psychische Erkrankungen, bei denen Menschen unter der Angst vor bestimmten Situationen, Objekten oder körperlichen Empfindungen leiden. Dabei übersteigt die erlebte Angst die tatsächliche Bedrohung. Häufig werden die gefürchteten Situationen vermieden oder nur unter ausgeprägter Anspannung oder Angst und mit persönlichen Absicherungen und Hilfsmitteln ausgehalten.
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Angststörungen. Um herauszufinden, ob und welche Angststörung vorliegt, bedarf es einer ausführlichen diagnostischen Abklärung. Folgende Fragen können eine erste Orientierung geben, ob Hinweise auf eine Angststörung bestehen:
- Leiden Sie unter großer Anspannung in sozialen Situationen, wie z.B. Sprechen vor Publikum, Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit, Teilnahme an Gruppentreffen (z.B. bei Feiern oder im beruflichen Kontext)? Haben Sie Sorge, sich zu blamieren? Befürchten Sie, in Gegenwart anderer Menschen zu erröten, zu zittern oder zu schwitzen?
- Haben Sie Angst oder vermeiden Sie Menschenmengen, öffentliche Plätze, das Betreten von Geschäften oder Restaurants oder das Fahren mit Bus oder Bahn?
- Haben Sie Angst oder vermeiden Sie bestimmte Tiere (z.B. Spinnen, Schlangen, Hunde), Objekte oder spezifische Situationen (z.B. Höhe, Fahrstuhl, Tunnel)? Oder haben Sie Angst oder vermeiden Sie Spritzen oder bestimmte medizinische Behandlungen (z.B. Blut abnehmen, Zahnarztbesuch)?
- Treten bei Ihnen plötzlich und ohne erkennbaren Anlass Panikattacken mit z.B. Herzrasen, Atemnot, Schwindel und Übelkeit auf? Befürchten Sie zu sterben, verrückt zu werden oder die Kontrolle zu verlieren?
- Leiden Sie unter anhaltender und vorherrschender Anspannung, Angst und Sorgen in Ihrem Alltag (z.B. um Ihre Angehörigen oder um Ihre eigene Sicherheit)?
Eine Angststörung kann plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln. Die Angst und das Vermeidungsverhalten können zu deutlichen Einschränkungen im Alltag führen, die individuelle Leistungsfähigkeit sehr beeinträchtigen und mit Konflikten in sozialen Beziehungen verbunden sein. Insgesamt verursacht eine Angststörung oft einen deutlichen persönlichen Leidensdruck und kann im privaten und beruflichen Alltag eine starke Beeinträchtigung darstellen.
Was sind Symptome einer Zwangsstörung?
Zwangsstörungen sind psychische Erkrankungen, bei denen Menschen unter sogenannten Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen oder einer Kombination aus beiden leiden.
Zwangsgedanken sind aufdringliche Gedanken, Ideen, bildhafte Vorstellungen oder Impulse, die immer wieder auftreten und als sehr belastend oder quälend erlebt werden. Sie lösen oft Anspannung und Gefühle wie Angst, Unbehagen, Ekel oder Schuldgefühle aus. Dabei werden die Gedanken von den betroffenen Personen selbst oft als unsinnig oder übertrieben empfunden bzw. als sehr widersprüchlich zu persönlichen Einstellungen, Wünschen oder Wertvorstellungen. Die Inhalte von Zwangsgedanken sind sehr vielfältig. Beispielsweise kann es sich um Themen wie Ansteckung, Verschmutzung oder Ordnung oder um aggressive, sexuelle oder religiöse Inhalte handeln.
Zwangshandlungen sind Verhaltensweisen oder Rituale, die immer wieder ausgeführt werden, obwohl diese von den Betroffenen selbst meist als unsinnig oder übertrieben erlebt werden. Mit den Zwangshandlungen sollen häufig befürchtete Katastrophen verhindert bzw. Schäden von sich oder anderen abgewendet werden. Außerdem werden Zwangshandlungen oft durchgeführt, um Anspannung und unangenehme Gefühle zu reduzieren. Betroffene Personen verspüren in der Regel einen starken Drang, diese Handlungen auszuführen, was es für sie sehr schwer macht, die Zwangshandlungen zu unterlassen oder zu reduzieren. Es gibt viele unterschiedliche Formen von Zwangshandlungen. Zu diesen zählen Kontrollzwänge, Waschzwänge, Reinigungszwänge, Ordnungszwänge, Sammelzwänge, Wiederholungszwänge oder Zählzwänge.
Eine Zwangsstörung kann plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln. Die Zwangssymptome kosten häufig viel Zeit, können die individuelle Leistungsfähigkeit sehr beeinträchtigen und zu Konflikten in sozialen Beziehungen führen. Insgesamt verursacht eine Zwangsstörung oft einen starken persönlichen Leidensdruck und kann im privaten und beruflichen Alltag eine deutliche Beeinträchtigung darstellen.
Was sind Ursachen einer Angst- oder Zwangsstörung?
Bei der Entstehung von Angst- und Zwangsstörungen spielen in der Regel mehrere Faktoren eine Rolle. Zu diesen zählen unter anderem:
Genetische Faktoren. Verschiedene wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass genetische also erbliche Faktoren bei der Entstehung von Angst- und Zwangsstörungen beteiligt sind.
Persönlichkeitstendenzen, wie z.B. ein ausgeprägter Perfektionismus oder ein geringes Selbstwertgefühl, können die Entstehung von Angst- und Zwangsstörungen begünstigen.
Neurobiologische Veränderungen, also Veränderungen in den Aktivierungsmustern des Gehirns, tragen auch zur Entstehung von Angst- und Zwangsstörungen bei, wie z.B. eine erhöhte neuronale Reaktion auf Fehler.
Ungünstige Lernerfahrungen können relevante Faktoren bei der Entstehung von Angst- und Zwangsstörungen sein, z.B. bestimmte Erziehungsbedingungen oder prägende oder belastende Lebensereignisse.
Besondere Belastungssituationen und Stressfaktoren, z.B. berufliche oder private Veränderungen, können bei der Entstehung von Angst- und Zwangsstörungen oder der Verschlimmerung von Ängsten und Zwängen eine Rolle spielen.
Warum und wie eine Angst- oder Zwangsstörung entstanden ist, unterscheidet sich von Person zu Person. In der Therapie versuchen wir zunächst zu verstehen, wie Ihre Angst- oder Zwangsstörung entstanden ist und wodurch diese aufrechterhalten wird. Dies hilft uns auch dabei, Ihre Behandlung zu planen und gemeinsam mit Ihnen zu erarbeiten, was in der Therapie hilfreiche Ansatzpunkte sein können.
Wie wird eine Angst- oder Zwangsstörung festgestellt?
Um herauszufinden, ob eine Angst- oder Zwangsstörung besteht oder nicht, bedarf es einer ausführlichen diagnostischen Abklärung, bei der viele verschiedene Aspekte berücksichtigt werden müssen. Hierzu zählen
- Ihre genauen Symptome
- wie lange diese Symptome schon bestehen
- wie sehr Sie sich von diesen Symptomen beeinträchtigt fühlen
- ob die Symptome vielleicht auch durch andere psychische oder körperliche Erkrankungen erklärt werden können
Zur diagnostischen Abklärung sollte ein persönliches Gespräch mit einem Psychologen oder (Fach-)Arzt erfolgen. An der Hochschulambulanz werden wissenschaftlich fundierte Fragebögen, Interview- und Testverfahren eingesetzt.
Sie vermuten, dass Sie an einer Angst- oder Zwangsstörung leiden? Vereinbaren Sie gern einen Termin für eine ausführliche Diagnostik und anschließende Beratung über Behandlungsmöglichkeiten.
Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Wie wird eine Angst- oder Zwangsstörung behandelt?
Die nach aktuellem Forschungsstand wirksamste Methode zur Behandlung von Angst- und Zwangsstörungen ist die kognitive Verhaltenstherapie. Eine ergänzende medikamentöse Therapie kann hilfreich oder notwendig sein.
Eine Psychotherapie unterstützt Sie bei der Symptombewältigung und persönlichen Veränderungsschritten. Die Therapie kann dabei helfen zu verstehen, wie Ihre Angst- oder Zwangsstörung entstanden ist und wodurch diese aufrechterhalten wird. Sie werden in der Bewältigung und Reduktion Ihrer Ängste und Zwängen sowie im Abbau des Vermeidungsverhaltens unterstützt. Neben der Therapie Ihrer Angst- oder Zwangssymptome werden Sie auch hinsichtlich relevanter Hintergrundthemen und -probleme psychotherapeutisch begleitet, z.B. bei einem niedrigen Selbstwertgefühl oder belastenden Lebensumständen. Außerdem können mit Psychotherapie begleitende andere psychische Erkrankungen behandelt werden, z.B. eine Depression. Die Psychotherapie kann als Einzeltherapie oder als Gruppentherapie stattfinden. Auch ein Einbezug der Familie bzw. nahestehender Bezugspersonen kann relevant sein.
Welche Therapie können wir Ihnen anbieten?
In unserer Psychotherapeutischen Hochschulambulanz liegt ein Schwerpunkt auf der Behandlung von Angst- und Zwangsstörungen. Wir setzen kognitiv-verhaltenstherapeutische Verfahren ein, die nach aktuellem Forschungsstand das wirksamste Verfahren zur Behandlung der Angst- oder Zwangsstörung darstellen. Mit diesen konnte bereits vielen Menschen mit einer Angst- oder Zwangsstörung geholfen werden.
- Wir nehmen uns Zeit, Sie, Ihre persönliche Situation und Ihre psychischen Beschwerden kennenzulernen. Hierzu zählt unter anderem eine ausführliche Diagnostik und das genaue Verstehen Ihrer Angst- oder Zwangssymptome.
- Wir suchen gemeinsam mit Ihnen nach den Ursachen, Erklärungen und individuellen Ansatzpunkten für positive Veränderungen.
- Im Fokus der Behandlung steht die sogenannte Exposition. Hierbei setzen Sie sich unter therapeutischer Anleitung aktiv mit Ihren Ängsten oder Zwängen auseinander. So können Sie die Erfahrung sammeln, dass befürchtete negative Folgen nicht eintreten und Sie die Ängste oder Zwänge überwinden können.
- Wir unterstützen Sie bei der Symptom- und Problembewältigung, im Umgang mit damit zusammenhängenden Hintergrundfaktoren sowie bei dem Erreichen Ihrer persönlichen Ziele.
Die Ambulanz ist an der Universität Hamburg angesiedelt. Hier wird zu den Grundlagen von Angst- und Zwangsstörungen und wirksamer Psychotherapie geforscht und gelehrt.
Wenn Sie Interesse an einem ambulanten Therapieplatz bei uns haben, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.