Informationen zu Angst- und Zwangsstörungen
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Was sind Symptome einer Angststörung
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und betreffen viele Menschen. Sie äußern sich in übermäßiger Angst vor bestimmten Situationen, Objekten oder körperlichen Empfindungen, wobei die erlebte Angst die tatsächliche Gefahr oft übersteigt. Häufig werden die gefürchteten Situationen vermieden oder nur unter ausgeprägter Anspannung oder Angst und mit persönlichen Absicherungen und Hilfsmitteln ausgehalten.
Es gibt unterschiedliche Arten von Angststörungen. Eine umfassende diagnostische Abklärung ist notwendig, um festzustellen, ob und welche Angststörung vorliegt. Die folgenden Fragen können Ihnen helfen, erste Hinweise auf eine mögliche Angststörung zu erkennen:
- Fühlen Sie sich in sozialen Situationen (z. B. beim Sprechen vor Publikum, Essen oder Gesprächen in der Öffentlichkeit) stark angespannt? Sorgen Sie sich, sich zu blamieren oder in Gegenwart anderer zu erröten?
- Haben Sie Angst vor Menschenmengen oder öffentlichen Plätzen wie Geschäften, Restaurants oder öffentlichen Verkehrsmitteln?
- Fürchten Sie bestimmte Tiere (z. B. Spinnen, Schlangen, Hunde) oder Situationen wie Höhenangst, Fahrstuhl- oder Tunnelangst? Vermeiden Sie Spritzen oder spezifische medizinische Behandlungen?
- Leidet Sie unter plötzlichen Panikattacken ohne ersichtlichen Grund, die Symptome wie Herzrasen, Atemnot, Schwindel oder Übelkeit hervorrufen? Haben Sie Angst zu sterben oder die Kontrolle zu verlieren?
- Erleben Sie anhaltende Sorgen und Ängste, die Ihren Alltag beeinträchtigen, zum Beispiel um die Sicherheit Ihrer Angehörigen oder um Ihre persönliche Sicherheit?
Angststörungen können plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln. Sie führen oft zu einem starken Vermeidungsverhalten, das die Lebensqualität erheblich einschränkt und negative Auswirkungen auf das soziale und berufliche Leben hat. Betroffene empfinden häufig einen hohen Leidensdruck, der sich auf alle Lebensbereiche auswirken kann. Wenn Sie Anzeichen einer Angststörung bei sich bemerken, ist es wichtig, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine gezielte Therapie kann Ihnen helfen, mit Ihren Ängsten besser umzugehen und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Was sind Symptome der Zwangsstörung?
Zwangsstörungen sind psychische Erkrankungen, die durch Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen gekennzeichnet sind. Diese Symptome können das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Zwangsgedanken sind aufdringliche Gedanken, Ideen, bildliche Vorstellungen oder Impulse, die immer wieder auftreten und als sehr belastend oder quälend erlebt werden. Sie lösen oft Anspannung und Gefühle wie Angst, Unbehagen, Ekel oder Schuldgefühle aus. Oft empfinden die Betroffenen ihre Zwangsgedanken als irrational, übertrieben oder im Widerspruch zu ihren persönlichen Überzeugungen und Wertvorstellungen. Die Themen von Zwangsgedanken sind äußerst vielfältig und können Ansteckungsängste, Verschmutzungsängste, Ordnungszwänge oder aggressive, sexuelle sowie religiöse Inhalte umfassen.
Zwangshandlungen wiederum sind wiederkehrende Verhaltensweisen oder Rituale, die trotz des Wissens um ihre Unsinnigkeit vollzogen werden. Diese Handlungen dienen oft dazu, potenzielle Katastrophen abzuwenden oder um die Angst und innere Anspannung der Betroffenen zu lindern. Betroffene verspüren dabei einen starken Drang, diese Zwangshandlungen auszuführen, was es ihnen schwer macht, diese zu kontrollieren oder zu reduzieren. Zu den verschiedenen Formen von Zwangshandlungen zählen unter anderem:
- Kontrollzwänge
- Waschzwänge
- Reinigungszwänge
- Ordnungszwänge
- Sammelzwänge
- Wiederholungszwänge
- Zählzwänge
Eine Zwangsstörung kann plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln. Die Symptome der Zwangsstörung kosten häufig viel Zeit und können die Leistungsfähigkeit der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Zudem führen sie häufig zu Konflikten in sozialen Beziehungen. Insgesamt verursacht eine Zwangsstörung einen erheblichen persönlichen Leidensdruck und stellt eine ernsthafte Beeinträchtigung im privaten und beruflichen Alltag dar.
Was sind Ursachen einer Angststörung oder Zwangsstörung?
Die Entstehung von Angst- und Zwangsstörungen ist ein komplexer Prozess, der in der Regel durch eine Kombination verschiedener Faktoren beeinflusst wird. Zu diesen Faktoren zählen:
Genetische Faktoren: Verschiedene wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass erbliche Faktoren bei der Entstehung von Angststörungen und Zwangsstörungen beteiligt sind.
Persönlichkeitstendenzen: Eigenschaften wie ausgeprägter Perfektionismus oder ein geringes Selbstwertgefühl können die Vulnerabilität für Angst- und Zwangsstörungen erhöhen.
Neurobiologische Veränderungen: Veränderungen in den neuronalen Aktivierungsmustern des Gehirns, wie etwa eine erhöhte Reaktion auf Fehler, können zur Entstehung von Angst- und Zwangsstörungen beitragen.
Ungünstige Lernerfahrungen: Prägende Erziehungsmuster und belastende Lebensereignisse können maßgebliche Risikofaktoren darstellen, die zur Entwicklung von Angst- und Zwangsstörungen führen.
Besondere Belastungssituationen und Stressfaktoren: Stressfaktoren, sei es im beruflichen oder privaten Bereich, können sowohl zur Entstehung als auch zur Verschlimmerung von Angst- und Zwangsstörungen beitragen.
Die Ursachen für Angst- und Zwangsstörungen sind individuell unterschiedlich. In der Therapie analysieren wir zunächst, wie Ihre spezifische Angst- oder Zwangsstörung entstanden ist und welche Faktoren sie aufrechterhalten. Dieses Verständnis ist entscheidend, um eine effektive
Wie wird eine Angst- oder Zwangsstörung festgestellt?
Um eine Angststörung oder Zwangsstörung zu diagnostizieren, bedarf es einer gründlichen diagnostischen Abklärung. Dies umfasst:
- Eine detaillierte Analyse Ihrer Symptome
- Die Dauer der Symptome
- Das Ausmaß der Beeinträchtigung
- Die Abklärung, ob die Symptome möglicherweise durch andere psychische oder körperliche Erkrankungen bedingt sind
Für die diagnostische Abklärung empfiehlt es sich, ein persönliches Gespräch mit einem Psychologen oder (Fach-)Arzt zu führen. In unserer Hochschulambulanz verwenden wir wissenschaftlich fundierte Fragebögen und Testverfahren, um eine präzise Diagnose zu stellen. Falls Sie vermuten, an einer Angststörung oder Zwangsstörung zu leiden, kontaktieren Sie uns gerne für einen Termin zur ausführlichen Diagnostik und Beratung über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.
Wie wird eine Angst- oder Zwangsstörung behandelt?
Die nach aktuellem Forschungsstand wirksamste Methode zur Behandlung von Angst- und Zwangsstörungen ist die kognitive Verhaltenstherapie. In einigen Fällen kann auch eine medikamentöse Therapie in Betracht gezogen werden.
Die Psychotherapie hilft dabei, Symptome zu bewältigen und persönliche Veränderungsprozesse zu initiieren. Sie ermöglicht ein tieferes Verständnis für die Ursachen und Mechanismen Ihrer Angst- oder Zwangsstörung. Ziel ist es, Ängste zu reduzieren, Zwangshandlungen abzubauen und Vermeidungsverhalten zu überwinden. Darüber hinaus unterstützen wir Sie in Bezug auf relevante Hintergrundthemen, wie z.B. einem niedrigen Selbstwertgefühl oder herausfordernden Lebensumständen.
Die Psychotherapie kann sowohl als Einzeltherapie als auch in Gruppentherapie erfolgen. Unter Umständen kann auch das Einbeziehen von Familienangehörigen oder nahestehenden Personen hilfreich sein. Wenn Sie Interesse an einem ambulanten Therapieplatz haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.