Angebote für Betroffene

UHH/Lutsch
Angebote für Betroffene an der Ambulanz für Angststörungen und Zwangsstörungen der Universität Hamburg
Informieren Sie sich hier im Detail über die einzelnen Angebotsbausteine:
Therapievorbereitungsgruppe
Zwischen dem Erstgespräch und dem Beginn der ambulanten Psychotherapie ist, nach vorheriger Anmeldung, Teilnahme an unserer Therapievorbereitungsgruppe geplant. Insgesamt werden fünf Sitzungen mit Schwerpunkt auf die Informationsvermittlung angeboten, von denen Sie vier wählen können:
Datum |
Inhalt der Sitzung |
18.11.2024 |
1. Was ist Psychotherapie? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Was zeichnet die Verhaltenstherapie und ihre Interventionen aus?
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25.11.2024 |
2. Wie entstehen psychische Symptome? Wie entwickeln sich psychische Symptome im Kontext von Risikofaktoren, belastenden Lebensphasen und dem Hier und Jetzt? |
02.12.2024 |
3. Vertiefung: Angststörungen Was ist eine Angststörung? Welche Angststörungen gibt es? Warum gehen meine Ängste nicht weg? Was sind Ansatzpunkte in der Therapie von Angststörungen?
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09.12.2024 |
4. Vertiefung: Zwangsstörungen Was ist eine Zwangsstörung? Warum ist mein Zwang so hartnäckig? Was sind Ansatzpunkte in der Therapie von Zwangsstörungen?
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16.12.2024 |
5. Vom Problem zum Ziel Wie kann ich meine Probleme erkennen und ordnen? Wie leite ich aus diesen Problemen konkrete Ziele ab?
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Die Kosten für die vier Sitzungen (je 100 Minuten) werden von gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Gruppe findet montags 15:30 bis 17:10 Uhr statt.
Einzeltherapie
In der Einzeltherapie kommen Strategien aus der kognitiven Verhaltenstherapie zum Einsatz, die nach aktuellem Forschungsstand das wirksamste Verfahren zur Behandlung von Angst- und Zwangsstörungen darstellen. Die Sitzungen dauern in der Regel 50 Minuten und finden ein Mal wöchentlich statt. Jedoch kann es auch sinnvoll sein, längere Sitzungen oder eine höhere Frequenz (z.B. zwei bis drei Mal pro Woche) für gemeinsame Übungen zu vereinbaren. In unserer Ambulanz werden üblicherweise Kurzzeittherapien angeboten, die bis zu 24 Sitzungen umfassen. Zusätzlich kann eine Gruppentherapie (siehe unten) im Anschluss hilfreich sein.
Die Einzeltherapie beinhaltet folgende Elemente:
- Diagnostik: Mithilfe verschiedener Fragebögen und klinischen Interviews wird eine möglichst genaue Diagnostik durchgeführt, um die anschließende Behandlung bestmöglich anzupassen.
- Individuelles Störungsmodell: Anhand von biografischen Lernerfahrungen und aktuellen Belastungen wird überlegt, wie sich psychische Symptome im Laufe des Lebens entwickelt haben. Außerdem werden aufrechterhaltende Faktoren untersucht, die dazu führen, dass Ängste und Zwänge so hartnäckig sind und welche individuellen Ansatzpunkte sich daraus für die Therapie ergeben.
- Exposition: Der zentrale Bestandteil der Therapie von Angst- und Zwangsstörungen ist die sogenannte Exposition. Dabei wird sich unter therapeutischer Anleitung aktiv mit den Ängsten oder Zwängen auseinandergesetzt. So können neue Erfahrungen gemacht werden, dass befürchtete negative Folgen nicht eintreten und die Ängste oder Zwänge überwunden werden können. Dadurch kann schrittweise gelernt werden, das Leben nicht mehr nach den Ängsten und Zwängen auszurichten, sondern Zeit und Energie in persönlich bedeutsame Lebensbereiche zu investieren.
- Weitere Themen: Neben der direkten Arbeit an Ängsten und Zwängen kann es hilfreich sein, auch Hintergrundthemen in der Therapie zu bearbeiten, wie beispielsweise ein niedriges Selbstwertgefühl, Schwierigkeiten im Kontakt zu anderen Menschen, Arbeitsplatzprobleme oder andere belastende Lebensumstände.
Unsere Psychotherapeutische Hochschulambulanz ist Teil der Universität Hamburg und hat einen Forschungs- und Lehrauftrag. Deshalb können die Einzelbehandlungen nur im Rahmen unserer Forschung oder Lehre angeboten werden. Die Behandlungsangebote richten sich jedoch nicht nur an Studierende der Universität, sondern alle sind willkommen, Kontakt zu uns aufzunehmen.
Gruppentherapie
Unsere Gruppe richtet sich an Patient:innen mit Angststörungen (wie Panikstörung oder Agoraphobie) und Zwangsstörungen, die bereits eine Einzeltherapie abgeschlossen haben und ihre therapeutischen Erfolge nachhaltig vertiefen möchten. Zudem können in dieser Gruppe auch weitere psychische Belastungen und Problembereiche thematisiert werden.
Im Mittelpunkt unserer Gruppe mit insgesamt 26 Sitzungen steht die Fortführung und Vertiefung gezielter Expositionsübungen, die bereits ein wichtiger Bestandteil in der Einzeltherapie waren. Wir bereichern die Expositionstherapie durch moderne Ansätze der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT). Dabei werden Fertigkeiten erlernt, auf kreative und praxisnahe Weise den Ängsten und Unsicherheiten zu begegnen, um ein erfülltes und werteorientiertes Leben führen zu können. Zudem werden neue Strategien im Umgang mit Gedanken und Gefühlen entwickelt, insbesondere das Annehmen und Akzeptieren statt dagegen anzukämpfen.
Das Gruppensetting bietet zudem die Möglichkeit, von gegenseitigem Austausch und Verständnis zu profitieren. Auch während der Teilnahme an der Gruppe sind nach Rücksprache ergänzende einzeltherapeutische Sitzungen möglich.
Die nächste Gruppe startet am 06.11.24 Die Gruppe findet immer mittwochs von 15:00 – 17:00 Uhr statt und beinhaltet 26 Sitzungen à 100 Minuten. Die verbindliche Anmeldung erfolgt mindestens vier Wochen vor Gruppenstart in der Einzeltherapie, die Kosten für die Gruppentherapie übernimmt die gesetzliche Krankenkasse.
Informations- und Austauschabende für Angehörige und Betroffene von Angst- und Zwangsstörungen
Unsere Forschungsambulanz und der Arbeitsbereich für Klinische Psychologie und Neurowissenschaften an der Universität Hamburg laden regelmäßig Angehörige und Betroffene von Angst- und Zwangserkrankungen zu informativen Austauschabenden ein. Bei diesen Veranstaltungen stehen die neuesten Forschungserkenntnisse und Behandlungsmöglichkeiten im Fokus.
Das abwechslungsreiche Programm umfasst:
- Vorstellung unseres Forschungsansatzes
- Präsentation aktueller Forschungsergebnisse
- Demonstration neurowissenschaftlicher Untersuchungen
- Persönliche Erfahrungsberichte von Patientinnen und Patienten unserer Ambulanz
Darüber hinaus bieten verschiedene Informationsstände die Möglichkeit, in den Austausch zu treten. Hier bringen wir Teilnehmenden, Forschenden und Therapeutinnen und Therapeuten zusammen, um über relevante Themen für Betroffene und Angehörige zu diskutieren, Hilfsangebote vorzustellen und neue Forschungsideen zu entwickeln.
Der nächste Informations- und Austauschabend wird voraussichtlich im März 2025 stattfinden.
Für weitere Informationen oder um einen Termin für eine Psychotherapeutische Sprechstunde zu vereinbaren, zögern Sie bitte nicht, uns über die angegebenen Kontaktdaten während unserer Telefonsprechstunden zu erreichen.