Teamprozesse und Führung
Foto: Freepik
Gute Führung bedeutet, soziale Beziehungen erfolgreich zu managen. Dabei kommt nicht nur den Führungskräften, sondern auch ihren MitarbeiterInnen („Followers“) eine wesentliche Rolle zu. Uns interessieren die komplexe soziale Interaktionsdynamik zwischen Führungskräften und MitarbeiterInnen, die funktionale und dysfunktionale˗ Führungsprozesse ausmacht.
Konkret beschäftigen wir uns aktuell mit der Frage, wie „Emergent Leadership“ innerhalb von Kommunikationsprozessen in Teams entsteht, welche Interaktionsmuster in MitarbeiterInnengesprächen ablaufen und wie Führungskräfte soziale Interaktionsprozesse mit ihren MitarbeiterInnen erfolgreich gestalten und Vertrauen aufbauen können, wenn immer seltener "Face-to-Face"-Interaktion stattfindet.
Das Interaktionsverhalten unterscheidet effektive von weniger effektiven Teams, bildet die Grundlage für Entscheidungs- und Kreativitätsprozesse in Teams, steuert die Teamleistung, beeinflusst das individuelle Wohlbefinden und die Arbeitseinstellungen von MitarbeiterInnen. Emotionen und Stimmungen im Team prägen die Zusammenarbeit und können die Teamleistung steigern oder schmälern. Wir untersuchen, wie Gruppenstimmung durch emotionale Ansteckungsprozesse in der Teaminteraktion entsteht (auch mit Hilfe von Fortschritten in der KI).
Zudem beschäftigen wir uns mit informeller Kommunikation in Teams und Organisationen und legen auch in diesem Kontext einen Fokus auf die systematischen Interaktionsmuster, denen Phänomene wie Humor oder Gossip zugrunde liegen. An der Schnittstelle zwischen Führung und Teamprozessen untersuchen wir, wie Führungseinfluss in Teaminteraktionen entsteht und wirksam wird und welche Rolle Gender dabei spielt. In einem neuen Forschungsprojekt untersuchen wir außerdem, wie Teamprozesse zu erfolgreichen Verhandlungen beitragen.
Ansprechpartnerinnen: Nale Lehmann-Willenbrock, Clara Hemshorn de Sanchez